zuletzt geändert am 9. Januar 2022 von Freddy
Manche Campingplätze sind einer Kette angeschlossen, einer Firma oder Interessensgemeinschaft, die mehrere Campingplätze betreibt und auf jedem Platz, ähnlich dem Franchise-System von Burger King oder McDonalds, gleiche Qualität und Ausstattung bietet. Unser Kontakt mit solchen Plätzen ist mit Ausnahme eines Besuchs auf einem RCN-Platz in Holland bisher sehr beschränkt gewesen. Und ehrlich gesagt waren wir auch eher immer skeptisch gegenüber solchen Plätzen. In unserer Vorstellung waren dies immer riesige Camping-Moloche mit Ballermann-Hit-Parties, Kinderanimation à la Volker Rosin und Poolnoodle-Gymnastik am Morgen gepaart mit schlechten Convenience-Restaurants, die jeglichen Bezug zur einheimischen Küche vermissen lassen. Dieser Vorstellung zogen wir bisher immer kleine Plätze vor, besuchten in Frankreich gerne auch kommunale Campingplätze und nahmen die evtl. Nachteile wie z.B. Abgeschiedenheit oder schlechte Ausstattung in Kauf. Dies änderte sich während unseres Frankreichurlaubs 2020, in dessen Verlauf wir gleich drei Huttopia-Campingplätze ansteuerten:
Huttopia Royat Clermont Ferrand
Wie kam es dazu? Der erste Huttopia-Platz war mehr oder weniger Zufall. Es stand fest, dass wir in die Provence möchten und wir hatten im Hinterkopf, dass Bekannte sehr angetan von Huttopia berichtet hatten. Bei unserer Recherche für den nächsten Platz stießen wir auf den Huttopia in Fontvieille und entschlossen uns kurzerhand, dorthin zu fahren und dem Kettencamping eine Chance zu geben. Einen ausführlichen Bericht über unseren Aufenthalt auf dem Huttopia Fontvieille findet ihr hier.
Als wir das nächste Mal umziehen wollten, fragten die Kinder schon: „Ist der nächste Platz auch ein Huttopia? Wir wollen unbedingt auf einen Huttopia-Platz!“ Auf Nachfrage, warum der nächste Platz auch ein Huttopia sein muss, kam die Antwort prompt: „Da gibt es einen Pool und Eis und einen Zauberer!“.
Und schon waren wir Eltern im Zwiespalt: Bullifahrer sind sehr individuell, freiheitsliebend und wollen im Normalfall keinen Mainstream-Einheitsbrei. Auf der anderen Seite stand der Wunsch unserer Kinder nach Sicherheit und Planbarkeit. Hatten wir unseren Kindern im vergangenen Urlaub auf Korsika sehr viele, teils tägliche Umzüge zugemutet, entschieden wir uns in diesem Jahr, den Kindern mehr Mitspracherecht einzuräumen und ließen uns auf das Huttopia-Camping ein.
Und schwupps, waren wir auf Huttopia-Platz Nummer 2 in den französischen Alpen. Den Bericht könnt ihr hier lesen. Und in diesem Modus blieben wir. Unser nächster Stopp führte uns in die Auvergne und dort entschieden wir uns für den Huttopia-Platz Royat in Clermont Ferrand. Diesen Bericht könnt ihr hier lesen.
Was darf man nun von einem Huttopia-Campingplatz erwarten? Diese Frage können wir natürlich nur aus unserer Sicht beantworten aufgrund der Erfahrungen, die wir auf den drei von uns besuchten Plätzen gemacht haben.
Allem voran kann man sagen, dass, entgegen unserer Erwartungen, auf allen Huttopia-Plätzen wirklich schöne Stellplätze zu finden waren. Alle waren groß genug, schattig, eben und schön bewachsen. Außerdem wurde immer darauf geachtet, dass man nicht zu dicht an seinen Nachbarn steht und immer seine Privatsphäre hat.
Auf allen Plätzen ist ein Pool zu finden. Der Pool auf Campingplätzen war für uns immer ein Ort, von dem wir keinerlei Notiz genommen haben. Nie wären wir auf die Idee gekommen, in einen Camping-Pool zu steigen. Das änderte sich mit unseren zwei kleinen Wasserratten. Zwar bevorzugen die Jungs auch Naturbadestellen wie Seen oder Bäche, für die schnelle Abkühlung zwischendurch kommt ihnen der Pool gerade Recht. Die Pools auf den Huttopia-Plätzen waren alle ziemlich neu und top gepflegt. Der Poolbereich war immer sicher abgezäunt und nur durch ein Sicherheitstörchen zu begehen, was vor Allem mit jüngeren Kindern ein beruhigender Vorteil ist. Am Pool gibt es Liegestühle und Sonnenschirme und es gibt immer einen Nichtschwimmerbereich.
Entgegen unserer Vorurteile haben wir sogar die angebotenen Aktivitäten genutzt. Das Programm war überall etwas anders und hat sich teilweise auf die Umgebung bezogen. Es gab täglich eine kleine Aktivität speziell für Kinder und teilweise auch ein abendliches Programm auf den Plätzen. Wir haben mit den Kindern ein kleines Insektenhotel gebaut, waren im Outdoorkino und haben uns eine Zaubershow mit Riesenseifenblasen angesehen. Man darf sich das Ganze nicht wie im All-inclusive-Hotel vorstellen, sondern irgendwie passte es super und war ganz entspannt. Die Kinder fanden es ganz toll!
Täglich gab es zudem eine Empfehlung, was man in der Umgebung unternehmen kann, bzw. wo gerade Markt ist. Wander- und Radtourenempfehlung gab es beim Personal.
Ein weiterer Standard ist der Bar- bzw. Snackbereich. Die Karte ist überall gleich: Getränke, Pizza, Burger, Hotdogs, Pommes, Salate, Eis. Den Burger haben wir mal getestet und er war wirklich super, auch die vegetarische Variante. Die Preise, v.a. für Getränke und Eis sind eher hoch.
Die Sanitäranlagen waren auf allen von uns besuchten Plätzen in neuem Zustand, es waren ausreichend Toiletten, Duschen und Waschbecken vorhanden und es wurde mehrmals am Tag geputzt (bzw. desinfiziert: 2020!). Die Waschräume sehen auch noch nett aus, alles ist in hellem grün und Holz gestaltet.
Das Einzige, was wir vermisst haben, war ein kleiner Shop, wo man Kleinigkeiten einkaufen kann, wenn man beim Großeinkauf mal etwas vergessen hat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir Vorurteile hatten und es eine gute Entscheidung war, die Huttopia-Plätze dennoch auszuprobieren, denn unsere Vorbehalte waren völlig unbegründet. Keine Spur von Massen-Mainstream-Camping weit und breit. Ganz im Gegenteil. Die Huttopia-Plätze sind cool. Wir konnten auf allen besuchten Plätzen eine wirklich schöne, entspannte Zeit in gechilltem Ambiente verbringen und die Kinder hatten super viel Spaß, v.a. wegen der Pools.