zuletzt geändert am 1. Juni 2024 von Freddy
Wer uns kennt, der weiß, dass wir auch ganz gerne mal freistehen mit unserem Bulli oder kleine Campingplätze bzw. Stellplätze ohne Stromanschluss bevorzugen. Um dabei ausreichend Strom zu haben für Kühlschrank und Co., brauchen wir Sonnenstrom, um die Zweitbatterie zu laden. Eine tolle Ausgangslage für ein neues DIY-Projekt an unserem T4: Eine Solaranlage auf dem Aufstelldach unseres VW T4 Bulli nachrüsten! Bei unseren Recherchen hierzu fanden wir viele Anregungen auf Blogs und auf Youtube. Für ein Problem fanden wir aber auf die Schnelle keine für uns passende Lösung: Wie kommt eigentlich das Solarkabel vom Aufstelldach in das Fahrzeuginnere? In diesem Artikel zeigen wir euch unsere Lösung hierzu. Außerdem haben wir einen tollen Rabattcode für euch, mit dem ihr beim Kauf eurer Solaranlage kräftig sparen könnt. Viel Spaß beim Lesen und Basteln!
Inhalt
Warum möchten wir eine Solaranlage auf dem Aufstelldach nachrüsten?
Seit 2018 sind wir in unserem T4-Bulli unterwegs und lieben die Freiheit, die diese Art zu reisen mit sich bringt. Gerne stehen wir auf Bauernhöfen, kleinen Campingplätzen ohne Stromanschluss oder gerne auch mal frei fernab von Campingplätzen, wenn dies möglich bzw. erlaubt ist. Außerdem ist uns der Strom auf Campingplätzen nicht selten auch einfach zu teuer. Ziemlich schnell merkten wir daher, dass wir eine autarke Stromversorgung benötigen und besorgten uns eine Solartasche, die wir, immer wenn wir zusätzlichen Strom benötigten, in der Sonne aufstellten oder auf bzw. hinter die Windschutzscheibe legten.
Einige Jahre waren wir mit dieser Lösung auch weitgehend zufrieden.
Über die Zeit mehrten sich jedoch die Situationen, in denen wir die Solartasche als unpraktisch empfanden und von dem Handling hin und wieder etwas genervt waren. Nicht falsch verstehen: Wir finden Solartaschen immer noch super praktisch und sind von unserer nach wie vor überzeugt. Als nachteilig empfinden wir jedoch v.a.:
- Bei Wind muss eine Solartasche z.B. durch Heringe oder Saugnäpfe gesichert werden.
- Fliegt die Solartasche doch einmal davon, nimmt sie leicht Schaden.
- Bei wechselndem Wetter muss man Solartaschen häufig ein- und auspacken.
- Nur schwer gegen Diebstahl zu sichern.
- Die Solartasche muss je nach Sonnenstand immer neu ausgerichtet werden.
- Eine Solartasche benötigt Platz zum Verstauen im Bus.
Kurzum: Wir finden, dass wir uns zu häufig mit dem Auf- bzw. Abbau oder der Ausrichtung der Solartasche beschäftigen mussten und so entstand der Wunsch nach einer fest installierten Lösung auf dem Dach, die einfach konstant Strom produziert und keine Betreuung benötigt. Schließlich reisen wir mit 2 Kindern und neuerdings mit unserer Hündin Lotti und wir verbringen unsere Zeit lieber gemeinsam als Familie als mit der Solartasche.
Rahmenmodul oder flexibles Solarpanel auf dem Aufstelldach? Vor- und Nachteile
Zum Nachrüsten einer Solaranlage auf einem Aufstelldach kommen prinzipiell zwei Varianten in Betracht: feste Rahmenmodule oder flexible Solarpanels. Die erste Frage, mit der wir uns also auseinandergesetzt haben, war: Welches der beiden Systeme passt am besten zu uns?
Gedanken haben wir uns dazu insbesondere zu folgenden Aspekten gemacht:
- Preis
- Befestigung
- Austauschbarkeit bei Defekt
- Gewicht
- Fahrzeughöhe
In der folgenden Übersicht haben wir unsere Überlegungen dazu für euch zusammengefasst:
Vor- und Nachteile von Rahmenmodulen auf dem Aufstelldach
- gutes Preis-/Leistungsverhältnis
- leicht austauschbar bei einem Defekt
- einfache Befestigung
- hohes Gewicht
- Befestigung nur auf Haltespoiler oder Dachträger
- erhöht die Fahrzeughöhe über 2 m
Vor- und Nachteile von flexiblen Solarpanels auf dem Aufstelldach
- mittleres Preis-/Leistungsverhältnis
- Fahrzeughöhe wird nicht erhöht
- einfache Befestigung durch Kleben
- geringes Gewicht
- komplizierter Austausch bei Defekt
- Beschädigung des Aufstelldachs durch Kleber
Nach längerem Abwägen der Vor- und Nachteile haben wir uns für ein festes Rahmenmodul entschieden. Hauptausschlaggebend war für uns, dass wir kein gutes Gefühl bei dem Gedanken hatten, ein flexibles Solarpanel flächig auf dem Dach zu verkleben. Außerdem sahen wir die Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Da wir ohnehin immer zu wenig Platz im Bulli haben, nutzten wir die Gelegenheit und entschieden uns für einen Dachträger, auf dem wir auf der einen Seite das Solarmodul und auf der anderen Seite einen kleinen Koffer befestigen können, um leichte Gepäckstücke zu verstauen.
Solaranlage auf dem Aufstelldach nachrüsten: Der Dachträger
Die Entscheidung war also gefallen: Ein Dachträger für ein Solar-Rahmenmodul und einen kleinen Dachkoffer für leichtes Gepäck. Also auf ans Werk!
Leider sollte es wie immer kommen: Ganz so leicht ist das alles natürlich dann doch nicht 🙂 Unser Aufstelldach ist ein SCA 114, genauso wie unser T4 ein etwas älteres Modell. Auf diesem Dach gibt es leider keinerlei Befestigungspunkte in Form von C- oder Airlineschienen. Diese mussten wir also wohl oder übel selbst nachrüsten.
Nach einiger Recherche im Internet und auf Youtube entschieden wir uns für unseren Dachträger für eine Befestigung von Traversen auf Airlineschienen, die auf dem Dach verklebt werden. Also doch Kleber auf dem Dach. Das wollten wir ja eigentlich nicht, aber in diesem Fall sollte der Kleber ja nicht flächig aufgetragen werden. Diesen Kompromiss waren wir bereit einzugehen.
Auch zwischenzeitliche Überlegungen, nur im hinteren Teil des Dachs Airlineschienen zu verkleben, verwarfen wir aus 2 wohlüberlegten Gründen:
- Je kürzer die Schiene, desto kleiner die verklebte Fläche, desto geringer die Traglast!
- Im vorderen Bereich des SCA114 gibt es zwei Schrauben, die wir zur Befestigung der Airlineschienen gerne verwenden wollten.
Unser Plan sah also folgendermaßen aus:
- Kleben von Airlineschienen über die gesamte Dachlänge
- Anbringen von Haltewinkeln auf den Airlineschienen
- Befestigen von 2 Traversen auf den Haltewinkeln
Das funktionierte bis auf 2 Fails auch ganz gut. Damit niemand die gleichen Fehler macht wie wir, halten wir damit natürlich nicht hinter dem Berg und erklären euch, was bei uns schief gelaufen ist.
Fail #1: Kleber und Lack vertragen sich nicht
Den Dachaufbau hatten wir uns komplett in schwarz vorgestellt. Das Solarmodul hat einen schwarzen Rahmen, der Koffer ist auch schwarz, also sollte der Träger natürlich auch schwarz sein. Wir bestellten also schwarz gepulverte Airlineschienen.
Diese verklebten wir mit Sika 554 auf dem Dach. Allerdings bemerkten wir dann beim Befestigen der Traversen, dass sich die Klebung gelöst hatte. Wie konnte das denn sein? Bei genauerer Begutachtung stellten wir fest, dass die Airlineschienen wohl falsch geliefert wurden: Sie waren lackiert statt pulverbeschichtet. Glücklicherweise haben wir es früh genug bemerkt. Das hätte sonst ganz anders ausgehen können. So konnten wir rechtzeitig reagieren und die Klebung erneuern. Das war zwar sehr viel Aufwand, denn wir mussten den nicht haftenden Kleber mühsam vom Dach entfernen, primern, die Fläche aktivieren und dann kleben. Gleichwohl waren wir aber heilfroh, dass es uns früh genug aufgefallen ist. Jetzt sitzt alles bombenfest!
Fail #2: Das Aufstelldach hat eine Querneigung
Dass wir eine weitere Sache nicht ausreichend bedacht bzw. unterschätzt hatten, bemerkten wir, als wir die Traversen auf den Haltewinkeln montieren wollten, denn das war leider unmöglich. Die Querneigung des SCA114 war einfach zu stark. Hätte man im Vorfeld bedenken können, haben wir aber nicht 🙂 Es mussten also geneigte Winkel her.
Fündig wurden wir bei einem kleinen Onlineshop, der sich bei uns meldete, als wir diesen Fail in unserer Instagram-Story teilten: Alpha-Rack. Hier gibt es neben allerlei Dachträgersystemen für Camper nämlich auch Haltewinkel, die auf die Dach-Querneigung des T4 angepasst sind. Diese passen auch auf das SCA114. Vielen Dank dafür, Simon!
Was haben wir an Material für unseren Dachträger benötigt?
Wie bei jedem unserer DIY-Projekte an unserem Bulli haben wir vieles vorplanen können. Einiges hat dann aber doch nicht so funktioniert, wie wir uns das gedacht haben und wir mussten nochmal umdenken und einige Male in den Baumarkt fahren oder neu online bestellen. Damit ihr das Projekt besser planen könnt, haben wir das benötigte Material übersichtlich zusammengestellt.
Alles in allem haben wir für unseren Dachträger folgendes Material benötigt. Links zu den einzelnen Produkten findet ihr unten:
Produkt | Shop | Anzahl | Einzelpreis | Gesamtpreis |
---|---|---|---|---|
Airlineschienen schwarz gepulvert L = 3,00 m | kurierbedarf.com | 2 x | 89,00 € | 178,00 € |
Endkappen für Airlineschienen | kurierbedarf.com | 4 x | 3,57 € | 14,28 € |
Sika 554 Montagekleber schwarz | Wattstunde/Solarkontor | 2 x | 14,40 € | 28,80 € |
Sika 522 Dichtstoff schwarz | Wattstunde/Solarkontor | 1 x | 8,73 € | 8,73 € |
V2A-Schraubfittinge für Airlineschienen M8x25 | kurierbedarf.com | 8 x | 3,99 € | 31,92 € |
VW T4 Winkel für Dachträger Airlineschiene | Alpharack | 4 x | 28,90 € | 115,60 € |
schwarze Traverse zum Dachträger-Eigenbau | kurierbedarf.com | 2 x | 99,90 € | 199,80 € |
Nutsteine für Airlineschienen 2xM6 | kurierbedarf.com | 8 x | 3,50 € | 28,00 € |
Gesamtkosten (ohne Versand) | 605,13 € |
Solaranlage auf dem Aufstelldach nachrüsten: Welche Leistung des Solarmoduls?
Wir verzichten an dieser Stelle auf aufwendige Berechnungen zur optimalen Leistung des Solarmoduls. Wir hatten uns vor dem Kauf unserer Solartasche dazu schon einmal ausführlich Gedanken gemacht. Dazu gibt es einen eigenen Artikel, den ihr hier nachlesen könnt. Außerdem findet man dazu unzählige Beiträge von wesentlich versierteren Menschen im Netz.
Unsere Überlegungen sahen diesmal sehr einfach aus: Die Leistung unserer Solartasche hatten wir bei unserem Setup auf 140 Wp dimensioniert. Damit wird eine 100ah-AGM-Batterie aufgeladen, an der ein kleiner Kompressor-Kühlschrank und eine Wasserpumpe betrieben wird. Außerdem laden wir Smartphones, Kameras und andere Kleingeräte. Das war es auch schon. Unser System ist relativ einfach.
Die 140Wp-Solartasche hat hierzu bislang immer ausgereicht, um nachzuladen. Und da diese ja nur temporär aufgebaut und angeschlossen wird, entschieden wir uns bei der Auswahl des neuen, fest installierten Solarmoduls für eine Nummer kleiner, nämlich ein 125Wp-Modul von Wattstunde. Schließlich produziert das gute Stück ja ununterbrochen Strom.
Solaranlage auf dem Aufstelldach nachrüsten: Materialliste und Kostenaufstellung
In der folgenden Liste haben wir euch alle an unserem Bulli verbauten Komponenten zum Nachrüsten einer Solaranlage auf einem Aufstelldach aufgelistet:
Produkt | Shop | Anzahl | Einzelpreis | Gesamtpreis |
---|---|---|---|---|
WATTSTUNDE® WS125SPS DAYLIGHT Sunpower Solarmodul 125Wp | Wattstunde/Solarkontor | 1 x | 234,45 € | 234,45 € |
thyssenkrupp Winkelprofil Aluminium 35 x 35 x 2 mm 1,50 m lang | Amazon | 2 x | 10,72 | 21,44 € |
Nutenstein für Airlineschienen 2xM6 | kurierbedarf.com | 4 x | 3,50 € | 14,00 € |
WATTSTUNDE® DAC 4.5 Anschlusskabel Solarmodul zu Laderegler 5 Meter 2x4mm² | Wattstunde/Solarkontor | 1 x | 21,76 € | 21,76 € |
WATTSTUNDE® Dachdurchführung DX1/S schwarz | Wattstunde/Solarkontor | 1 x | 8,66 € | 8,66 € |
Sika 554 Montagekleber schwarz | Wattstunde/Solarkontor | 1 x | 14,40 € | 14,40 € |
Sika 522 Dichtstoff schwarz | Wattstunde/Solarkontor | 1 x | 8,73 € | 8,73 € |
Victron SmartSolar MPPT 100/20 Bluetooth integriert | Wattstunde/Solarkontor | 1x | 81,60 € | 81,60 € |
Gesamtkosten (ohne Versand) | 405,04 € |
Sparen beim Nachrüsten einer Solaranlage auf dem Aufstelldach: Unser Wattstunde Solarkontor Rabattcode
Bei allen Projekten an unserem Bulli, bei denen es um Strom oder Solar geht, vertrauen wir schon seit einigen Jahren auf die Produkte unseres Partners Wattstunde und sind super happy damit.
Möchtest du auch eine Solaranlage auf dem Aufstelldach nachrüsten und bist auf der Suche nach hochwertigen Komponenten? Oder du möchtest ein anderes DIY-Projekt in Zusammenhang mit Solar oder Elektro umsetzen? Dann haben wir super Neuigkeiten für dich! Im Online-Shop Wattstunde Solarkontor kannst du jetzt mit unserem Rabattcode 5% auf das gesamte Sortiment sparen. Hier wirst sicher fündig und kannst sicher sein, dass du kompetent beraten wirst und hochwertige Komponenten für deinen Camper erhältst.
Solaranlage auf einem Aufstelldach nachrüsten: Die Montage
Befestigung des Solarmoduls
Nicht zuletzt wegen der einfachen Befestigung, haben wir uns für ein gerahmtes Solarmodul auf einem Dachträger entschieden. Zur Montage haben wir uns zwei auf die Länge des Solarmoduls zugeschnittene L-Profile aus Aluminium besorgt. Diese befestigten wir mit dem einen Schenkel über Nutensteine auf den Traversen des Dachträgers. Anschließend legten wir das Solarmodul auf und bohrten Löcher durch die Aluschienen und den Rahmen des Moduls, durch die wir dann das Ganze verschraubten.
Die Dachdurchführung durch das Aufstelldach
Vom Dachträger muss das Solarkabel an geeigneter Stelle durch das GFK-Aufstelldach und dann weiter ins Fahrzeuginnere. Dazu muss in der Regel ein Loch ins Dach gebohrt werden. Um sicherzustellen, dass dieses Loch dicht ist und das Kabel optimal geführt wird, gibt es spezielle Dachdurchführungen, die über das Bohrloch geklebt werden.
Die große Frage, die sich hierbei stellt, ist: Wo bringt man diese Dachdurchführung an? Wir entschieden uns für einen Ort möglichst weit hinten am Aufstelldach. Hier ist der Hub des Dachs beim Öffnen und Schließen am geringsten, was günstig ist für die Kabelführung. Dass wir eine Stelle außerhalb des Zeltbalgs wählten, ist natürlich klar.
Bei der Markierung der Bohrung ließen wir uns Zeit. Schließlich bohrt man nicht alle Tage ein Loch in das geliebte Aufstelldach. Aber irgendwann mussten wir einfach machen. Gebohrt wurde mit einem Metallbohrer in einem etwas größeren Durchmesser als das Solarkabel.
Anschließend führten wir das Solarkabel vom Dachträger bis zur Dachdurchführung und fädelten es durch die Dachdurchführung das gerade gebohrte Lochs. Die Befestigung des Kabels und Verklebung der Durchführung musste aber noch warten, bis der weitere Verlauf des Kabels geklärt war.
Wie gelangt das Kabel in den Innenraum?
Diese Frage beschäftigte uns am längsten und auch die Recherche hierzu gestaltete sich nicht so einfach. Im Netz finde sich zwar viele Beiträge und auch Videos zum Nachrüsten einer Solaranlage auf einem Aufstelldach, allerdings lassen sich die Leute hier nicht so gerne in die Karten schauen. Auch größere Influencer, die auf den Aufstelldächern ihrer T4 Solaranlagen verbauen, schneiden ihre Videos meist so, dass diese wichtige Frage offenbleibt. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass es einfach keine optimale Lösung gibt. Wir haben uns zu diesem Thema viele Gedanken gemacht, die wir hier in 4 Varianten für euch zusammenfassen. Diese Liste ist natürlich nicht komplett.
Variante 1: Außen durch den GFK-Rahmen des Aufstelldachs bohren
Diese Variante erschien uns auf den ersten Blick als die schlüssigste. Das Kabel läuft sauber in einer Linie von oben nach unten durch das Aufstelldach und den Rahmen des Aufstelldachs. Klar ist aber auch: Man bohrt gleich 2 Löcher in das Aufstelldach. Eins in die Dachschale und eines in den Rahmen. Einen weiteren Nachteil sahen wir bei dieser Lösung: Durch die Kabelführung muss man zwischen Dachschale und Rahmen des Aufstelldachs eine Schlaufe legen, die den Hub des Aufstelldachs ausgleicht. Damit das Kabel sauber läuft, muss eine Kabelführung installiert werden. Hier behelfen sich viele mit einer Schleppkette.
Variante 2: Ein Flachbandkabel mit MC4-Steckern durch die Heckklappe fädeln
Um diese Variante zu testen, besorgten wir uns ein solches Kabel und testeten die Durchführung. Allerdings fiel diese Verbindung beim Dichtigkeitstest mit der Gießkanne durch. Das Kabel drückt beim Schließen der Heckklappe die Dichtung so weit zusammen, dass sie ihren Zweck nicht mehr erfüllt und es in den Innenraum tropft. Daher ist diese Lösung leider keine Option.
Variante 3: Durch die Dachschale und dann die Kabelführung für die 3. Bremsleuchte verwenden
Diese Möglichkeit hat den Vorteil, dass man kein zweites Loch im GFK-Rahmen des Dachs benötigt. Man muss lediglich die Kabelführung oder den Stopfen anritzen und das Kabel hindurchführen. Wir haben sogar Varianten gesehen, bei denen noch nicht einmal durch die Dachschale gebohrt wurde, sondern das Kabel von außen verlegt wurde. Dann ist jedoch das Kabel dauerhaft sichtbar. Die Problematik mit dem Dachhub bleibt wie bei Variante 1 aber auch hier bestehen. Außerdem sollte man sich Gedanken über die Abdichtung des Lochs in der Kabelführung machen.
Variante 4: Durch die Dachschale und dann ein Loch in das Zelt des Aufstelldachs
Viele Camper mit Aufstelldach haben eine Öffnung für das Solarladekabel im Zeltstoff mittlerweile serienmäßig. Diese lässt sich dann meist mit einem Klettverschluss verschließen. Diese Variante hat den Vorteil, dass man keine Schlaufen legen muss für den Hub des Dachs. Außerdem kann man eine geschützte Stelle im Zeltbalg suchen, sodass Feuchte kein Thema ist. Ist jedoch keine Öffnung im Zeltstoff vorhanden, muss man sein Zelt wohl oder übel anritzen und sich Gedanken darüber machen, dass der Zeltstoff nicht weiter aufreißt. Ist man im Obergeschoss seines Bullis angekommen, kann man im Inneren z.B. durch den GFK-Rahmen des Aufstelldachs bohren.
Schnell wurde uns klar: Irgendwo müssen wir mindestens ein Loch in unseren geliebten Bulli bohren. Die Frage war nur wo. Letztlich entschieden wir uns dafür, ein Loch durch die Dachschale zu bohren und das Kabel dann durch den Zeltstoff ins Fahrzeuginnere zu verlegen, also Variante 4.
Kabelführung und Anschluss
Ist man einmal im Fahrzeuginneren angekommen, ist die weitere Verlegung des Solarkabels nicht mehr so schwer. Da sich bei uns die Zusatzbatterie unter dem Fahrersitz befindet, entschieden wir uns dazu, das Solarmodul auf der Fahrerseite zu montieren. Nachdem die nötigen Löcher in das Dach, in den Rahmen des Aufstelldachs im Innenraum und in den Zeltstoff hergestellt waren, fädelten wir das Kabel durch die Löcher und die Dachdurchführung, welche wir mit Sika 554 auf dem Dach verklebten und mit Sika 522 zusätzlich abdichteten.
Im Innenraum verlegten wir das Kabel hinter der serienmäßigen Innenraumverkleidung bis zur B-Säule und von dort nach unten bis zum Batteriefach unter dem Fahrersitz. Dort ist auch unser Solarladeregler angebracht. Die Verkleidung am T4 lässt sich relativ einfach ausklipsen bzw. man kann auch teilweise vorsichtig hebeln und das Kabel ohne Demontage der Verkleidung verlegen. Danach noch alles anschließen und fertig!
Unser Fazit
Wir sind super happy, dass wir das Thema „Solar auf dem Aufstelldach nachrüsten“ endlich angegangen sind. Zugegeben: Wir hatten schon etwas Bedenken, ob uns dieses DIY-Projekt handwerklich nicht überfordern wird. Unsere Ängste stellten sich jedoch als unbegründet heraus. Auch wenn nicht alles wie geplant gelaufen ist, hat die Installation des Solarmoduls inkl. der Montage eines Dachträgers ziemlich gut funktioniert.
Knackpunkt für uns war sicherlich die Kabelführung vom Aufstelldach ins Fahrzeuginnere. Wir sind aber der Meinung, dass wir hier eine gute und praktikable Lösung gefunden haben, auch wenn es schon gruselig war, ein Loch in das Aufstelldach zu bohren.
Jetzt freuen wir uns darauf, noch flexibler in unserem Bulli auf Tour zu gehen und uns noch weniger Gedanken um die Stromversorgung machen zu müssen. Auch das Handling der Solartasche hat jetzt vorerst ein Ende. Diese nehmen wir als Backup nur noch mit, wenn wir in Ländern unterwegs sind, in denen mit wenig Sonne zu rechnen ist.
Wenn ihr Fragen, Anmerkungen oder Hinweise zu unserem Projekt habt, meldet euch gerne in der Kommentarspalte bei uns. Wir freuen uns schon auf einen Austausch mit euch.
Liebe Grüße
Freddy
FAQ: Solaranlage auf dem Aufstelldach nachrüsten
Eine Solaranlage ermöglicht es Dir, unabhängig von externen Stromquellen zu reisen und zu campen. Du kannst deine Batterien mit Sonnenstrom aufladen, elektrische Geräte wie z.B. deinen Kühlschrank betreiben und hast so die Möglichkeit, länger an deinen Lieblings-Spots zu bleiben.
Für Aufstelldächer werden häufig flexible Solarpaneele empfohlen, da sie leicht und anpassungsfähig sind. Sie können sich durch eine geringe Flexibilität der Form des Daches anpassen. Es können aber auch gerahmte Module verwendet werden. Diese werden dann auf sogenannten Haltespoilern oder Dachträgersystemen befestigt.
Diese Frage hängt natürlich sehr stark vom individuellen Energieverbrauch ab. Übliche Größen für Bulli oder Campervan liegen zwischen 100 und 300 Watt.
Solarmodule (flexibel oder starr)
Laderegler (MPPT oder PWM)
Kabel und Steckverbinder
eine Batterie (wenn nicht bereits vorhanden)
einen Dachträger, Haltespoiler oder geeigneten Klebstoff zum flächigen Verkleben
eine spezielle Dachdurchführung, damit das Kabel sicher und wasserdicht durch das Aufstelldach verlegt werden kann.
Ja, mit ein wenig technischem Verständnis und den richtigen Werkzeugen kann man die Solaranlage selbst installieren. Wir hatten anfangs zwar Bedenken, kamen dann aber sehr gut zurecht.
Flexible Solarpaneele können mit speziellem Kleber (z.B. Sika) oder starkem doppelseitigem Klebeband (z.B. 3M) befestigt werden. Für gerahmte Module gibt es spezielle Haltespoiler, die auf dem Dach verklebt werden. Alternativ kann man gerahmte Module auch auf einem Dachträgersystem befestigen. So gewinnt man evtl. noch zusätzlichen Platz auf dem Aufstelldach für Dachkoffer o.ä.
Das Kabel sollte grundsätzlich möglichst kurz und direkt verlegt werden, um Spannungsverluste zu minimieren. Verwendet werden sollten spezielle Solar-Kabel. Häufig haben diese sog. MC4-Stecker. Besonderes Augenmerk ist beim Nachrüsten einer Solaranlage auf einem Aufstelldach auf die Dachdurchführung zu legen.
Ein Laderegler ist notwendig, um die Spannung der Solarmodule an die Batterie anzupassen und eine Überladung zu verhindern. MPPT-Laderegler sind dabei effizienter als PWM-Laderegler, jedoch auch teurer. Die Wahl hängt vom Budget und den jeweiligen Anforderungen ab.
Eine regelmäßige Reinigung der Solarmodule ist wichtig, um die Effizienz zu erhalten. Man sollte regelmäßig Schmutz, Staub und Laub vorsichtig mit einem weichen Tuch und Wasser entfernen.
Die Kosten variieren je nach Größe und Art der Solaranlage sowie dem gewählten Zubehör. Für eine einfache Installation sollten man mit Kosten zwischen 500 und 1500 Euro rechnen. Weiter oben findest du eine Kostenaufstellung für unsere Anlage.
Flexible Solarpaneele beeinträchtigen das Aufstellen des Daches in der Regel nicht, da sie flach aufliegen und sehr leicht sind. Bei Rahmenmodulen muss beachtet werden, dass sie wesentlich schwerer sind. Man sollte sich über die zulässige Traglast des Aufstelldachs informieren und darauf achten, die Rahmenmodule nur im hinteren Bereich des Aufstelldachs anzubringen.
Ja, zusätzliche Solarmodule können jederzeit nachgerüstet werden, sofern der Laderegler und die Verkabelung entsprechend ausgelegt sind.