zuletzt geändert am 16. Januar 2022 von Freddy
„Mamaaa, Papaaaa, wie lange müssen wir noch?”, „Wann sind wir endlich da?“ Welche Eltern kennen diese Frage nicht?! Dabei gehört das Wandern mit zu den schönsten Dingen, die man als Familie erleben kann. Eigentlich können wir uns, was unsere Kids Karl und Henri und das Wandern angeht, auch wirklich nicht beklagen. Die zwei sind wirklich gerne draußen unterwegs und scheuen auch längere und anstrengende Wegstrecken nicht. Die hohe Motivation unserer Kinder kommt aber nicht von ungefähr. Auch wir mussten auf der ein oder anderen Wanderung Lehrgeld bezahlen und hatten mit quengelnden Wandermuffeln zu kämpfen. Wenn man einige wenige Tipps beherzigt und bereit ist, die eigenen Vorstellungen vom Wandern flexibel an Kinderbedürfnisse anzupassen, muss das aber nicht sein. Wir zeigen dir in diesem Artikel unsere 10 besten Tipps, wie ihr eure Kinder zum Wandern motivieren könnt und eure nächste Familienwanderung mit Kindern garantiert zum Erfolg wird.
Inhalt
#Tipp 1: Spannende Touren planen
Kinder mögen Herausforderungen. Eltern wählen gerne zu häufig den sicheren Weg. Beim Wandern passt das nicht unbedingt immer gut zusammen. Zudem interessieren sich Kinder nur selten für schöne Landschaften oder tolle Aussichten. Für sie ist es viel wichtiger, ob es auf dem Weg Klettereinlagen oder steile Abhänge zum Herunterrutschen o.ä. gibt.
Unsere Erfahrung zeigt: Es ist oft besser, die Kids etwas zu fordern statt sie zu unterfordern. Wenn die Kraft auf den anspruchsvollen Wegstrecken doch mal nicht ausreicht, dann müssen die Eltern eben einspringen: Ist der Anstieg zu lang, hat Papa noch eine Trage im Rucksack. Ist der Weg zu ausgesetzt, hat Mama eine Hand frei oder die Eltern haben das kurze Seil dabei.
Für die Tourenplanung heißt das konkret: Schätzt die Kräfte eurer Kids realistisch ein (Ihr kennt sie ja schließlich am besten) und packt noch ein oder zwei Kilometer für die Herausforderung oben drauf. Traut euren Kindern ruhig etwas zu. Im Wanderführer könnt ihr getrost den roten Weg dem blauen vorziehen.
Eines muss dabei aber stets klar sein: Haut die Tourenplanung mal nicht hin und der Weg ist doch etwas zu schwer oder es passiert etwas Unvorhergesehenes, müssen die Eltern es rausreißen. Das bedeutet natürlich, dass die Eltern sich auch über ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten im Klaren sein müssen: Wie lange könnt ihr selbst gehen, ohne zu ermüden? Welcher Elternteil kann ein Kind wie lange tragen? Wie schwindelfrei seid ihr selbst?
Mit diesem Ansatz sind wir bisher immer ganz gut gefahren. Ok, zugegeben, in einige Situationen, in denen wir uns zumindest kurzzeitig den einfachen Weg gewünscht haben, haben wir uns schon öfter mal manövriert. Einmal mussten wir in den Bergen des Restonicatals auf Korsika mit Kindern auf den Schultern und rennend vor einem heranziehenden Gewitter flüchten. Ein andermal hat Freddy bei einer wunderschönen Wanderung am Tarn unseren Chariot-Kinderwagen über einen Großteil der Wegstrecke tragen müssen, weil der Weg in unserer Erinnerung doch irgendwie leichter war. Währenddessen schleppte Anne beide Kinder. Es kam auch schon vor, dass beide Kinder gleichzeitig getragen werden mussten oder ein fast sechsjähriger Junge einfach nicht mehr konnte und wir ihn die letzten zwei Kilometer in die Ergobaby-Trage gesetzt haben.
Rückblickend erinnern wir uns aber immer gerne an diese Momente zurück, denn das Gefühl, eine Herausforderung gemeinsam gemeistert zu haben, stärkt den Familienzusammenhalt.
#Tipp 2: Ausreichend Zeit nehmen
Kinder wandern ganz anders als Erwachsene. Sie brauchen viel mehr Zeit, um zwischendurch einfach mal ihren eigenen Ideen nachgehen und um die Dinge, die am Wegesrand warten, entdecken zu können. Da kann man Ameisen, Käfer und anderes Getier bestaunen, Blumen pflücken, Steine und Tannenzapfen sammeln, Hütten und Staudämme bauen und vieles, vieles mehr.
Für all diese Dinge haben die meisten Erwachsenen im Laufe ihres Lebens den Blick verloren und versuchen permanent, die Kinder mit Blick auf die Uhr zum Weitergehen zu drängeln. Schließlich warten noch Termine im Anschluss an die Wanderung. Da ist Streit vorprogrammiert.
Eltern tun also gut daran, sich die kindliche Perspektive wieder anzutrainieren und die Wanderung mit Kinderaugen wahrzunehmen. Das bedeutet natürlich aber auch, bei den eigenen Vorstellungen vom Wandern (Landschaft und Stille genießen, sportliche Herausforderung,…) zurückzustecken. Aber um die eigene Verwirklichung geht es bei den Wanderungen mit dem Nachwuchs ja auch nicht. Vielmehr möchte man ja die Lust am Wandern in den Kids wecken, damit man als Familie auch langfristig Spaß am Wandern hat. Das funktioniert natürlich nicht mit Druck und deplatzierten sportlichen Ambitionen der Eltern, sondern eben nur mit Geduld und vieeel Zeit.
Die Planung der Wanderung ist zum Großteil Elternsache. Wer ohne Streit mit seinen Kids unterwegs sein möchte, der tut gut daran, ausreichend Zeit einzuplanen. Als Faustregel empfehlen wir: Nehmt die angegebene Zeitangabe oder überschlagt für euch, wie lange ihr ohne Kinder unterwegs wärt und verdoppelt diese Zeit. Das klingt zunächst viel, die Zeit vergeht aber wie im Flug, wenn man sich auf den Blick durch Kinderaugen einlässt.
#Tipp 3: Ein leckeres Picknick
Mit das Schönste an einer Wanderung mit der ganzen Familie ist das Picknick, denn draußen schmeckt alles noch einmal viel, viel besser. Wer weit wandert, an der frischen Luft unterwegs ist und dabei auch noch spielt und tobt, der verbraucht ordentlich Energie. Und die verbrannten Kalorien wollen irgendwann wieder aufgefüllt werden. Oft vergessen die Kids den Hunger, bis er sie dann irgendwann aus dem Nichts überkommt.
Am besten sucht man sich schon vor dem großen Hungerast einen schönen Picknickplatz und bereitet das Picknick gemeinsam mit den Kids vor und baut ein kleines Brotdosenbuffet auf, bevor sich alle hungrig über den Proviant hermachen. Zum Abschluss darf eine kleine Süßigkeit oder ein Stück Kuchen natürlich nicht fehlen und bei uns Erwachsenen hat es sich eingebürgert, dass wir uns auf dem Gaskocher einen Kaffee kochen. Kein Kaffee schmeckt besser als der Outdoor-Kaffee.
Frisch gestärkt geht es dann nach dem Picknick weiter auf der Familienwanderung. Kleiner Tipp: Esst nicht alles auf. Oft schlägt der kleine Hunger noch einmal zu. Dann ist es besser, noch etwas in der Hinterhand zu haben oder eine Notration dabeizuhaben. Hungrige Kinder auf Tour können nämlich ganz schön unleidlich werden. Packt also immer etwas mehr ein, als ihr vielleicht glaubt zu brauchen oder steckt eine Notration ein, die ihr beim Picknick nicht auspackt. Wir haben für diesen Fall immer einige Riegel im Rucksack, die uns schon öfter die Wanderung gerettet haben.
Ihr habt außerdem Glück, denn wir schreiben auf unserem Blog ja auch immer über unsere liebsten Camping- und Outdoor-Rezepte.
#Tipp 4: Gute Schuhe
Ausrüstung steht für uns nicht im Vordergrund unserer Aktivitäten. Wir sind vielmehr der Meinung, dass man eher weniger Ausrüstung auf Tour mitnehmen sollte als in Vollausstattung aus dem Katalog loszuziehen. Packt man all das ein, was Outdoor-Magazine und Beratungsartikel im Internet für Outdoor-Aktivitäten empfehlen, müsste man schon einen riesigen Rucksack dabeihaben, um all diese Dinge unterzubekommen.
Und mal ehrlich: Das Meiste davon braucht man nicht wirklich. In diesem Artikel möchten wir uns auch nicht in Ausrüstungstipps verlieren. Es gibt aber einen Ausrüstungsgegenstand, der einem wie kein anderer die Wanderung vermiesen kann: Schuhe. Kinderschuhe müssen passen!!! Das Problem dabei ist, dass Kinder nicht gut ausdrücken können, ob ihnen ihre Schuhe passen oder nicht. Oft bemerken sie erst unterwegs, ob der Schuh richtig sitzt oder doch irgendwo drückt oder scheuert. Und dann ist es meist zu spät. Man kennt es von sich selbst: Mit schmerzenden Füßen oder einer Blase unterwegs zu sein, ist wahrlich kein Spaß und kann einem die Lust am Wandern ganz schön vergrätzen.
Was den Schuhkauf angeht, sind Eltern oft hin- und hergerissen. Gute Kinderschuhe sind teuer, Kinder achten nicht wirklich auf sie und viel zu schnell sind die Schuhe wieder zu klein. Viele Eltern kaufen aus diesem Grund gebrauchte Kinderschuhe auf eBay Kleinanzeigen oder ähnlichen Plattformen. Eine Anprobe ist hier aber nicht möglich. Kommt der Schuh dann an, ist die Enttäuschung oft groß, wenn er nicht passt oder man geht Kompromisse bei der Passform ein. Auch wir haben das öfter schon gemacht. Unsere Erfahrungen haben uns aber gelehrt, dass es meist besser ist, Schuhe nur zu kaufen, wenn sie auch wirklich passen. Und das geht am besten, wenn man sie neu und direkt im Laden kauft.
Größtes Problem bei Kinderschuhen sind unserer Erfahrung nach zu unflexible Sohlen. Kinder-Lauflernschuhe haben immer weiche und dünne Sohlen. Ab einem gewissen Alter werden die Sohlen an Kinderschuhen aber immer dicker und fester. Kinder-Outdoor-Schuhe sind oft bockhart und für flexible Kinderfüße nicht wirklich gut geeignet. Neben der Passform achten wir beim Schuhkauf deshalb immer auf die Flexibilität der Sohle. Diese sollte sich nach Möglichkeit von Hand biegen lassen.
Wer noch eine Spur natürlicher laufen möchte, kann auf Barfußschuhe setzen. Wir laufen mittlerweile mit der ganzen Familie in Barfußschuhen, auch auf unseren Wanderungen. Henri und Karl lieben es auch weitere Strecken auf dünnen Sohlen zurückzulegen und das funktioniert ohne Probleme. Gute Erfahrungen haben wir mit den Schuhen von Vivobarefoot und Wildling gemacht.
#Tipp 5: Spielen, spielen, spielen
Kinder spielen einfach gerne. Genauso wie man Kindern auf Tour ausreichend Raum und Zeit geben sollte, um einfach mal ihrem Spieldrang nachzugehen, eignen sich Spiele darüber hinaus wunderbar, um Kinder zum Weitergehen zu motivieren.
Eine tolle Möglichkeit, mit Kindern auf einer Wanderung zu spielen, ist Geocaching. Was ist das? Im Prinzip handelt es sich dabei um eine moderne Form der Schatzsuche. Kleine Schätze, eingepackt in Tupper- oder Filmdosen werden an interessanten Orten versteckt und mit ihren GPS-Koordinaten auf einer Karte eingetragen. Früher war diese Aktivität Technik-Outdoor-Geeks mit eigenem GPS-Gerät vorbehalten, heute kann dank Smartphones jeder zum Geocacher werden. Und Geocaches finden sich wirklich fast überall. Bestimmt auch auf eurer geplanten Tour. Ihr werdet staunen, wie viele Geocaches es gibt. Alles was ihr für das Geocaching braucht, ist ein Zugang zu einem Geocaching-Portal und eine Geocaching-App für euer Smartphone und schon kann es losgehen. Wir verwenden die kostenlose Android-App c:geo in Verbindung mit der Plattform geocaching.com.
Es muss aber nicht immer etwas so Besonderes wie das Geocaching sein. Oft reichen auch ganz einfache, kleine Spiele, die den Weg einbeziehen und so das Gehen einfacher machen oder um die müden Kinder etwas abzulenken.
Unser Favorit ist Versteckspielen: Die Eltern müssen stehenbleiben, während die Kids vorlaufen, bis sie nicht mehr zu sehen sind. Außer Sichtweite der Erwachsenen verstecken sie sich irgendwo in der Nähe des Weges und die Eltern müssen dann die Kinder suchen. Lustig ist es auch, wenn die Rollen getauscht werden und sich die Eltern verstecken.
#Tipp 6: Flexibilität
„Wer sich viel vornimmt, dem kann auch viel misslingen“. Das wusste auch schon Mark Twain. Eltern, die mit ihren Kindern auf Wanderung gehen, sollten sich daher auf jeden Fall Gedanken darüber machen, was sie tun möchten, wenn die Planung für die Familienwanderung mal nicht aufgeht, denn: Nicht immer läuft alles so wie geplant. Beim Wandern kann einiges dazwischenkommen: das Wetter spielt nicht mit, jemand verletzt sich unterwegs oder man verschätzt sich bei der Tourenplanung und der Weg ist doch weiter oder schwerer als gedacht.
Wandern ist zudem sehr stark tagesformabhängig. Das gilt für die Erwachsenen, aber für die Kinder in ganz besonderem Maße. Hat man im Vorfeld eine Tour geplant, sollte man bevor man loszieht immer checken, wie die Motivationslage bei den Kindern ist. Sind sie auch wirklich fit oder habe sie schlecht geschlafen und schon beim Frühstück verknatscht und haben keine Lust? Ist ihnen spontan etwas in den Sinn gekommen, das evtl. doch wichtiger ist als Wandern?
Eltern tun gut daran, die Stimmung vor dem Aufbruch wahrzunehmen und die Tourenplanung flexibel an die Gegebenheiten anzupassen. Im Zweifel ändert man die Tourenplanung ab oder lässt die geplante Wanderung für diesen Tag dann doch ausfallen und verschiebt sie auf einen Tag, an dem die Kids auch wirklich Lust haben. Klar, oft kommt es natürlich auch vor, dass man erst einmal den Schweinehund überwinden muss und es dann doch Spaß macht, wenn man erstmal draußen ist. Genauso gut kann es aber auch passieren, dass man mit quengelnden Kindern loszieht.
Auch unterwegs kann es immer vorkommen, dass es mal nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat. Das ist wie im normalen Familienleben auch. Bei einer vierköpfigen Familie gibt es nun einmal vier unterschiedliche Vorstellungen und Interessenlagen, wie eine Familienaktivität abzulaufen hat. Dann ist es wichtig, dass man flexibel auf veränderte Randbedingungen reagiert und beispielsweise spontan das Picknick ausdehnt oder eine Tour, wenn möglich abkürzt, sich evtl. abholen lässt oder mit dem Bus nach Hause fährt.
Flexibilität fällt dabei meist den Erwachsenen schwer. Kinder haben im Normalfall keine Schwierigkeiten damit, Pläne spontan anzupassen. Eltern hingegen tun sich hier oft schwerer und halten gerne zu lange an Plänen fest, die vielleicht nicht so funktionieren wie gedacht und riskieren dadurch Streit. Natürlich heißt das nicht, dass immer die Eltern den Kompromiss eingehen müssen, wenn ein Plan spontan geändert wird. Sie tun aber gut daran, dies in Erwägung zu ziehen, denn immerhin soll es ja das Ziel sein, den Nachwuchs mit Freude an das Wandern heranzuführen und das gelingt nur, wenn die Kids auch Spaß an den Familienwanderungen haben.
#Tipp 7: Verantwortung abgeben
Kinder übernehmen gerne Verantwortung für die gemeinsamen Aktivitäten und honorieren es mit hohem Engagement, wenn sie aktiv mitgestalten dürfen. Das fängt schon bei den Vorbereitungen zur gemeinsamen Wanderung an.
Klamottenauswahl den Kindern überlassen
Die erste Möglichkeit zur Mitgestaltung ist die Kleidungsauswahl. Häufig entscheiden die Eltern, was die Kinder auf einer Wanderung am besten anziehen, denn die Erwachsenen wissen es ja schließlich besser 😊. Das führt aber häufig schon beim Anziehen zu Konflikten: Warum darf ich keine kurze Hose anziehen? Ich brauche keine Jacke! Ich möchte aber lieber meine Flip-Flops auf der Wanderung tragen! Kinder kommen bei der Klamottenauswahl auf die verrücktesten Ideen. Die Eltern können nun entscheiden, ob sie sich auf zermürbende Grabenkämpfe vorm Kleiderschrank oder in der Garderobe kurz vor der Abfahrt einlassen möchten oder ob sie den Kindern die Möglichkeit geben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihnen damit Verantwortung übertragen.
Dabei versteht es sich von selbst, dass die Eltern das Kind nicht ins Unglück rennen lassen, wenn der Nachwuchs spontan entscheidet, in Fußballschuhen oder Badelatschen loszuziehen, sondern vorausschauend die richtigen Schuhe in den Rucksack packen und das Kind seine eigenen Erfahrungen machen lassen. Irgendwann unterwegs kommt dann die Erkenntnis, dass die Stollenschuhe wohl doch nicht die richtige Wahl waren. Wenn man sich dann noch das „Hab ich dir doch gleich gesagt“! spart, kann das Kind seinen Fehler eingestehen, ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Auf diese Art und Weise vermeidet man Streit und die Kinder können nach und nach lernen, wie man sich für eine Wanderung anzieht.
Die eigene Brotdose
Eine weitere tolle Möglichkeit, den Kindern Verantwortung zu übertragen, ist die selbst vorbereitete Brotdose. Die Vorstellungen der Kinder und die der Eltern zum Thema Proviant unterscheiden sich meist sehr stark. Um unnötige Diskussionen über dieses Thema zu vermeiden, sind wir dazu übergegangen, dass wir das Picknick beim gemeinsamen Frühstück vor der Tour zusammen vorbereiten. Den Großteil des Picknicks bereiten dabei natürlich die Eltern vor.
Jedes Kind packt aber zusätzlich eine eigene Brotdose, in die reindarf, was immer das Kind möchte, auch wenn die Wahl auf Marmeladenbrot mit Gurke fällt. Wir staunten auf jeden Fall nicht schlecht, als wir mit ansehen konnten, mit welcher Hingabe Henri sich die leckersten Sandwiches in seine Dose packte.
Der eigene Rucksack
Kinder lieben es, einen eigenen Rucksack zu tragen, den sie mit selbstgemachtem Proviant und Gadgets bzw. Spielzeugen (siehe unten) befüllen. Aber Vorsicht: Der Rucksack darf nicht zu schwer werden. Oft möchten die Kids zu viel einpacken und irgendwann lastet der Rucksack dann zu schwer auf den Schultern und drückt auf die Stimmung.
Wichtig ist auch, dass der Rucksack gut auf die Kinderanatomie passt und mindestens einen Brustgurt hat. Aktuell arbeiten wir an einer kleinen Rucksack-Kaufberatung mit Produktempfehlungen, die wir in einem eigenen Artikel veröffentlichen möchten. Wir geben Bescheid, wenn der Artikel online geht.
Kinder navigieren lassen
Eine weitere gute Möglichkeit, Kinder durch Verantwortung zu motivieren, ist es, ihnen die Navigation zu überlassen. Das klappt besonders gut auf ausgeschilderten Wanderwegen. Hier sind die Kids schnell mit großem Eifer dabei, von Wegweiser zu Wegweiser zu eilen und den Eltern den Weg zu weisen.
Interessant wird es, wenn man den Weg mal verliert und die Kinder ihn wiederfinden müssen. Natürlich hatten die Eltern immer einen Blick auf den richtigen Weg und helfen, wenn die Kids nicht mehr weiterkommen.
Je nach Alter kann man auch den Umgang mit Karte und Kompass einüben und die Orientierung mit Kartenapps für das Smartphone einüben. Das lässt sich dann wieder wunderbar mit dem Geocachen verbinden.
#Tipp 8: Outdoor-Gadgets
Genauso wie die Erwachsenen lieben Kinder Ausrüstung jeglicher Art und freuen sich immer, neue Spielzeuge auszuprobieren. Das sollte man sich zunutze machen und öfter mal Spielzeug schenken, das sich sinnvoll bei Familien-Outdoor-Abenteuern mitnehmen und nutzen lässt.
Dabei muss es nicht immer etwas Großes und Teures sein. Oft sind es die kleinen Sachen, mit denen die Kinder sich stundenlang beschäftigen können. Bis wir euch mit einem eigenen Artikel zum Thema Outdoor-Gadgets versorgen, hier eine kleine Liste an nützlichen Spielerein für Outdoor-Kids. Schaut auch gerne mal in unserem Shop vorbei. Dort haben wir unsere Lieblingsprodukte für euch gesammelt:
- Schnitzmesser,
- Becherlupe,
- Taschenlampe/Stirnlampe,
- Funkgeräte,
- Sammelgürtel,
- Taschensäge,
- Kinderkompass,
- Fernglas
#Tipp 9: Freunde mitnehmen
Mit einem guten Freund verfliegt die Zeit wie im Flug. Gemeinsam kommt man auf noch tollere Ideen und alles macht gleich noch viel mehr Spaß. Da wird das Wandern schnell zur Nebensache und die Eltern geraten in Vergessenheit. Auf jeden Fall sind die Erwachsenen nicht mehr die Hauptansprechpartner, wenn es darum geht, sich auf der Wanderung zu beschäftigen. Das erledigen die Kinder dann miteinander und ziehen gemeinsam los. Positiver Nebeneffekt: Das schafft Freiräume für die Erwachsenen, die sich dann vielleicht auch einmal „ungestört“ unterhalten oder ihren eigenen Gedanken nachgehen können.
Haben die Kinder Freunde beim Wandern dabei, erübrigt sich oftmals auch die Problematik mit frühzeitig und spontan ermüdeten Beinen. Oftmals ist das nämlich einfach Langeweile und die kommt mit den besten Kumpels erst gar nicht auf und außerdem würde man dem Freund auch nicht so schnell eingestehen, dass man nicht mehr kann. Dieser Wettbewerbs-Effekt kommt vor allem bei kleinen Jungs zum Tragen und beflügelt die jungen Wanderungen zu erstaunlichen Höchstleistungen.
#Tipp 10: Highlight nach der Tour
Was gibt es Schöneres als sich nach einer anstrengenden Wanderung etwas Gutes zu tun. Das wissen die Erwachsenen auf jeden Fall und wenn Kinder etwas haben, auf das sie sich freuen können, sind sie auch gleich nochmal motivierter.
Jetzt sollte man den Kids aber nicht mit solchen Dingen kommen wie: „Die Aussicht vom Gipfel ist doch schon Belohnung genug!“ oder ähnlichem. So etwas interessiert zumindest die meisten Kinder nicht so wirklich. Aber was kann man den Kindern denn anbieten, um das Motivationslevel nochmals ein Stück anzuheben. Hier einige Ideen:
- Einkehr in eine Hütte
- Besuch von McDonalds oder Burger King (ja, das ist ungesund, die Kinder lieben es aber…. Und wenn sie ehrlich sind: die meisten Erwachsenen auch 😊)
- ein gemütlicher Kinoabend mit Popcorn und Chips
- Besuch in der Eisdiele
- …
Auf eines sollten die Eltern aber ganz genau achten. Das schöne Erlebnis nach der Tour darf nicht zum Druckmittel während der Tour werden. Sätze wie „Wenn du/ihr jetzt nicht mal ein bisschen schneller macht, dann gibt es auch kein Eis mehr!“ sind ein absolutes NoGo.
Mit diesen Tipps kann die nächste Wanderung eigentlich nur noch ein voller Erfolg werden. Braucht ihr noch etwas Inspiration. Dann schaut doch mal auf unserer Bullimap vorbei. Dort sammeln wir unsere spannendsten Familienaktivitäten und stellen diese übersichtlich in einer interaktiven Karte dar.
Super Tipps, ihr beiden ! Unser Mini ist noch ziemlich klein und im Sommer soll es nach Österreich gehen, da bin ich dankbar für eure Tipps 😉 Ich habe auch gerade gelesen, dass ihr letzten Jahr einen Roadtrip durch Frankreich gemacht habt. In Saintes-Maries-de-la-Mer waren wir auch – das war herrlich 🙂 Empfehlen kann ich euch mit Kiddies auch noch die Dune du Pilat oder die Schlucht von Verdon. Das sind ebenfalls spitze Ziele, falls es euch mal wieder nach Frankreich verschlägt. LG Jasmina